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Beaver Creek
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Am
9. Paddeltag erreichten wir morgens rechter Hand einen kleinen See,
der über einen schmalen, 50m-Kanal in dem einige Hechte lauern,
mit dem Beaver verbunden ist. Auf der Karte ist hier noch eine Flussschleife
eingezeichnet die aber nicht mehr existiert.
Den
Zufluss des kleinen, schnellen Big Creek passierten wir tags darauf;
die Mündung des Fish Creek scheint aber verlandet zu sein.
In der Mündung des kleinen Jefferson Creeks sichteten wir am
11. Paddeltag meterlange Hechte; die auf der Karte eingezeichnete
Verbindungsslough zum Birch Creek hat offensichtlich nie existiert.
Der
Beaver hatte jetzt oft den Charakter eines Kanals, steile, etwa
2-3 m hohe Ufer, bis zum Wasser dicht mit Weidengestrüpp bewachsen.
Dort Tiere zu entdecken, ist fast unmöglich, und dennoch hatten
wir an den wenigen Stellen, wo alte Cutbanks oder Waldufer etwas
tiefere Blicke erlauben, Glück: Luchs und Wolf konnten wir
sehen, auch eine junge Großeule nahe des Swede Boys Camp.
Schließlich fand Siglinde in einer Flussbiegung eine große,
stinkende Elchschaufel. Sie zierte für den Rest der Tour unseren
Kanadier, wurde abends in maximaler Entfernung vom Zelt gelagert
und ist auch jetzt - Wochen nach unserer Rückkehr aus Alaska
- geruchstechnisch noch nicht ganz einwandfrei.
Am
12. Paddeltag vereinigte sich die kleine Saxony Slough mit dem Beaver
Creek und trübte ihn ein wenig ein, und am darauffolgenden
Tag wollten wir die Beaver Slough erreichen: Endlos reihte sich
Flussbiegung an Flussbiegung, bis es endlich soweit war: Die Slough
war etwa doppelt so breit wie der Beaver Creek, zog mit etwa 6 km/h
und verschluckte die klaren Fluten unseres kleinen Wildflusses alsbald.
Gewitterwolken türmten sich abends auf, und so suchten wir
bald einen Lagerplatz; diesmal ein Buschcamp auf einem
halbwegs stabilen, mit Weiden bewachsenen, schlammigen Uferstreifen.
Am folgenden Mittag erreichten wir den Hauptstrom des Yukon - gigantisch
breit wirkte er. Wind der Stärke 5 kam gegen Abend auf und
blieb über 36 Stunden. So trafen wir erst am übernächsten
Tag in Stevens Village ein, dessen Einwohnerzahl auf 40 geschrumpft
ist.
Unser
letztes Lager schlugen wir auf einer riesigen Kiesinsel am westlichen
Ende der Yukon Flats auf. Auf dem gegenüberliegenden Steilufer
gab sich abends ein junger Schwarzbär die Ehre.
Unsere Schlussetappe führte entlang der Fort Hamlin Hills.
Die letzten Kilometer des rechten Yukonufers trugen deutliche Zeichen
des Waldbrands von 2004. Nach etwa 600 Kilometern und 17 Paddeltagen
endete unsere Tour an der Yukonbrücke des Dalton Highway.
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