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orsika,
Desert des Agriates [Seite 1 von 2] [zurück][weiter]
Allgemeines
"Desert des Agriates" hat nichts mit Nachtisch zu tun, sondern
ist ein trockener Küstenstreifen im Norden Korsikas. Westlich
von St- Florent erstreckt sich dieses unzugängliche Terrain 30
Kilometer entlang der korsischen Nordküste. Die Route zeigt die
Übersichtskarte.
Tourenverlauf
Anfang Dezember fuhr ich mit dem Bus von Bastia nach St- Florent.
Schnell kaufte ich noch für ein paar Tage Proviant im Supermarkt
und marschierte los. Zunächst folgte ich der Straße D81,
überquerte den Aliso Fluss und marschierte in nordwestlicher
Richtung weiter. Nach zwei Kilometern wurde aus der asphaltierten
Straße eine Schotterpiste, die Abstände zwischen den
Villen wurden größer, und nach weiteren vier Kilometern
ging es auf einem Trampelpfad durch die Macchia weiter. Auf der
topografischen Karte (4248 Carte Topographique 1:50000) ist dieser
Pfad nicht eingezeichnet, aber er existiert! Über einen Hügel
stieg ich hinunter in das Tal des Fiume (Fluss) Buggiu und zum Sandstrand.
Kein Haus weit und breit, feiner weisser Sand und ich der einzige
Mensch weit und breit. Ich fühlte mich ein wenig wie Robinson
Crusoe. Für Anfang Dezember war es mit +14 Grad Celsius zudem
angenehm mild.
Der
Fluss ließ sich problemlos überqueren, ein kleiner Tümpel
hatte sich direkt am Strand gebildet und ich kam über den Sandstrand
trockenen Fusses weiter. Nur einen Kilometer weiter, nach einem
Marsch durch verbrannte Macchia entlang der Küste, erreichte
ich den trägen Fiume Santu,der im Mündungsbereich breit
und tief war. Ich folgte ihm auf einem Pfad in südlicher Richtung
und fand bald eine geeeignete Stelle zum durchwaten. Bis zu den
Oberschenkeln reichte das Wasser, aber im Grunde kein Problem. Ich
folgte weiter der Küste und erreichte bald die Punta Mortella.
Dort stehen die Überreste eines Genuesenturms. Ich machte ein
paar Bilder und wanderte weiter entlang der Küste. Ich hatte
erwartet, unterwegs auf einige Süsswasserquellen zu treffen,
doch Fehlanzeige. Es war extrem trocken. Ich spekulierte darauf
beim Etang de Loto reichlich Wasser zu finden. Bald erreichte ich
den Tümpel, doch sein Wasser war brackig, der Salzgehalt viel
zu hoch. In der beginnenden Dämmerung marschierte ich weiter
landeinwärts zu den Cannuta Sümpfen. Dort müsste
es Wasser geben. Kurz vorher, zweihundert Meter vor der Bergerie
de Niolincu, fand ich endlich eine Quelle. Ich schlug mich in die
Büsche, baute das Zelt auf, kochte mein Abendessen und literweise
Tee und verkroch mich in den Schlafsack.
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