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Baumgrenze am GR20 Korsika,
GR 20 [Seite 2 von 4] [weiter][zurück] [1][2][3][4]

Weiter ging es nach Norden, zunächst drei Kilometer ohne nennenswerte Anstiege, dann hinauf auf den Grat "Aretes des Statues", der von vielen Felstürmchen überragt wird. Zeitweise war es etwas schwierig den Verlauf des GR 20 zu finden, zweimal verpassten wir die Stellen, wo die Türmchen umklettert werden können, so dass wir etwas Zeit verloren.Am frühen Nachmittag erreichten wir die Uscioulu Hütte und schlugen unser Lager auf, gerade rechtzeitig bevor das nächste Nachmitagsgewitter über uns hinwegzog. Zu unserer Überraschung konnte man beim Hüttenwart Lebensmittel kaufen. In einer kleinen Vorratshütte hielt er ein recht gut sortiertes Angebot bereit. Wir erstanden jedoch nur ein paar Blasenpflaster, denn die Füße meiner Frau Siglinde waren mittlerweile arg ramponiert. Lebensmittel hatten wir genügend mit, etwa sieben Kilo pro Person, was für etwa zehn Marschtage reichen sollte. In Vizzavona wollten wir uns dann für die nördliche Hälfte des GR20 neu verproviantieren.

Von Uscioulu führte uns der GR20 weiter nach Norden, immer entlang des Kamms der im Süden Korsikas die Wasserscheide bildet. Nach einem Anstieg bis auf 1960 Meter erreichten wir die Scharte beim Monte Formicula. Dann wieder 400 Höhenmeter Abstieg bis zum Col de Laparo. Wetterzerzauste Buchenwälder prägen das Gelände am Pass. Die nächsten 400 Höhenmeter ging es durch offenes Gelände und ein unangenehmes Blockkar hinauf, bis zur Punta Cappella. Kaum waren wir oben auf 1980 Meter, ging es schon wieder hinunter, teilweise durch dichten Erlendschungel, bis wir das Plateau bei der Prati Hütte erreichten. Am späten Nachmittag brach dann wieder ein Gewitter los. In der Nacht beruhigte sich das Wetter und wir begannen am Morgen mit dem Abstieg zum Col de Verde, überquerten die Straße und marschierten weiter durch einen sehr schönen schattigen Wald nach Westen. Am Marmano Bach begann wieder ein Aufstieg zum Gialgone Plateau. Oben wurden wir mit einem wunderschönen Blick auf das Renoso Massiv belohnt. Durch Kiefern und Buchenwald ging es eine ganze Weile, fast eben weiter. Etwas abseits des Cannarecia Baches schlugen wir unser Lager auf.

Am folgenden Tag führte der Weg ohne wesentliche Anstiege über die Campanelle Hütte bis nach Vizzavona, das wir nach 16 Kilometern erreichten. Gegenüber des Bahnhofs mieteten wir uns in einem der betagten Hotels ein, genossen eine warme Dusche, ein gutes Abendessen und ein sauberes Bett. Später besorgten wir noch etwas Proviant im Kramladen am Bahnhof und rüsteten uns für den nördlichen Abschnitt des GR 20. Zwei Tage später lagerten wir auf dem Biwakgelände bei der Pietra Piana Hütte und mussten bleiben. Heftiger Durchfall quälte mich. In der Nacht schaffte ich es mehrmals nicht bis zum Plumpsklo. Ich fühlte mich im wahrsten Sinne des Wortes beschissen. Offensichtlich hatte ich unterwegs am Manganello Bach nicht ganz keimfreies Wasser getrunken. Der einzige Lichtblick auf Pietra Piana waren die unzähligen Feuersalamander, die in der Dämmerung zwischen Felsen und Erlengebüsch zum Vorschein kamen.

Die Felstürmchen am "Aretes des Statues"
Morgendämmerung am GR20 bei Prati
Ziegen
Fliegenpilze im korsischen Buchenwald
Lamellenpilz auf Buchenstamm
Feuersalamander auf 1800 Höhenmeter