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Einer der wenigen warmen Grönlandtage


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Das Gelände war nicht sonderlich schwer: wir kamen gut voran und erreichten bald die Skistation am Kaellingehaetten. Für einen Augenblick waren wir irritiert, führte doch keine Straße dorthin und wir fragten uns, wie die Skiläufer im Winter dort wohl hinkommen? "Motorschlitten" dürfte die Antwort sein. Mit jedem Meter, den wir uns weiter vorwagten, nahm die Mückenplage zu. Meine Stirn war schon nach wenigen hundert Metern arg zerstochen und angeschwollen. Für diese Tour hatte ich mir auch extra eine neue, "mückendichte" Hose zugelegt, aber schon am ersten Abend hatte ich über hundert Stiche an den Beinen. Durch die Hose, wohlgemerkt. Nur Ute hatte kaum Probleme mit den Viechern, aber mich liebten sie....

Nach einer ruhigen Nacht in den Bergen wuchteten wir wieder unsere schweren Rucksäcke und schleppten uns den Qerrortssup Majoria - Pass hinauf. Geröllfelder und erodierte Bachläufe prägen die hügelige Landschaft am Pass. Über sanfte Seggenwiesen ging es dann hinab zum Kangerdluarssuk Tugdleq - Fjord, dem wir weiter nach Osten folgten, stellenweise durch hüfthohes Weidendickicht. An einem See im Hinterland schlugen wir unser Lager auf. In der Nacht wurde es zum ersten mal richtig kalt, am Morgen war unser Kochtopf mit einer dicken Eisschicht überzogen.

Am folgenden Tag, beim Aufstieg zum Pass am Qarajugtoq, passierte es dann: Ute verstauchte sich den Fuß und kam nur noch humpelnd weiter. Wir stiegen hinab bis in die Bucht Utorquait und schlugen dort unser Lager auf.

Auch den nächsten Tag verbrachten wir dort um Utes Fuß zu schonen. Ein Polarfuchs hielt sich immer in der Nähe auf und beobachtete uns ständig. Offensichtlich hatte er es auf unsere Überreste abgesehen, denn unsere "Häuflein", die wir im Gelände hinterließen, waren sofort verschwunden. In der Bucht liegen einige Gräber, zum Teil offen, zum Teil mit Felsplatten abgedeckt. Bei genauerem Hinschauen entdeckten wir auch menschliche Oberschenkelknochen die im Gelände verstreut lagen. In einem offenen Grab fanden wir einen menschlichen Schädel. Ein unheimlicher Platz.

Tags darauf war Ute`s Fuß immer noch nicht wirklich brauchbar, sodass wir uns schweren Herzens entschlossen, umzukehren. Wir hatten noch 80% des Arctic Circle Trails vor uns und unter diesen Umständen war es vernünftiger, nach Sisimiut zurückzukehren.

Eine Woche später trafen wir wieder in Sisimiut ein. Es war Mitte August, und während des Rückfluges nach Söndre Strömfjord begann es zu schneien.

Camp an einem namenlosen See
Ein Päuschen in Ehren...
Bachläufe durchziehen die Täler
Von Stein zu Stein geht`s über den Bach
Camp
Der Sarfa Kangerdluarssuk Tugdlek Fjord
Camp am Qerrortussup Majoria Pass