Island,
Über die Hekla nach Landmannalaugar
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Doch
vergebens. Nach zwei Stunden behauptete der Höhenmesser, ich
hätte nun 1500 Höhenmeter erreicht. Aber ein eindeutiger
Gipfel war in den Wolken nicht auszumachen. Enttäuscht machte
ich mich auf den Rückweg. Auf 1300 Metern Höhe begann
ich mit dem Abstieg über sanfte Schnee- und Aschefelder Richtung
Südosten.
Am Fuß der Hekla zog ich weiter durch Sand- und Geröllwüsten.
Kleine Rinnsale bescherten leuchtend grünen Moosen ein karges
Dasein. Den Rest des Tages marschierte ich bis zum Einstieg ins
Vesturdalier und schlug zwischen Schneefeldern an einem kleinen,
rauschenden Bach mein Lager auf.
Tags darauf zog ich zunächst südwärts um die Furt
an der Hochlandpiste über den Markarfljot (Bach) zu nehmen.
Der Wasserstand dort war allerdings zum Waten zu tief, sodass ich
es nördlicher an einer breiteren und flacheren Stelle versuchte.
Die Furt war problemlos, bis auf die eiskalten Füße.
Weiter wanderte ich nach Osten durch das Lavafeld Hrafntinnuhraun
bis zu den ersten heißen Quellen. Mindestens 35 Grad warmes
Wasser sorgte für reichlich Algenwuchs in den Rinnsalen. Überall
blubberte und gluckste es. Dampfschwaden zogen durch das Tal. Sattgrüne
Mosspolster bildeten einen leuchtenden Farbkontrast in der ansonsten
fast schwarzen Landschaft.
Wind
kam auf und begleitete mich auf meinem Weg, weiter Richtung Osten.
Schier endlos folgten kleine Auf- und Abstiege aufeinander; dazu
hatte ich einige kleinere Bäche zu queren. In einem windgeschützten
Tal schlug ich das Lager auf und kochte Pasta. Abends um acht Uhr
zeigte das Thermometer 10 Grad. Wenigstens war es nicht kalt.
Sobald
ich wieder auf den Beinen war, musste ich einen weiteren Bach queren.
Ein weites Aschfeld schloss sich an. Plötzlich steinharter
Boden und darüber nur eine dünne Ascheschicht: Wunderbar
rutschig! Prompt stürzte ich beim Abstieg und schlitterte abermals
fünf Meter auf dem Hosenboden talwärts.
Die restlichen Kilometer bis zum Laugavegur verliefen problemlos,
auch wenn ich den markierten Wanderweg nicht gleich fand. Aber dann
war es soweit. Dreißig Tagesausflügler kamen mir entgegen,
vermutlich wanderten sie zur nächsten heißen Quelle.
Ich stieg weiter bis Landmannerlauger ab und nahm um 14:30 Uhr den
Bus zurück nach Rejkjavik.
Dort
kaufte ich Lebensmittel und beschloss den Laugavegur, die vermutlich
bekannteste Trekkingroute Islands, von der Thorsmork nach Landmannerlaugar
zu wandern.
Ein entsprechender Bericht ist in Arbeit!
Anreise:
Flug
von Salzburg nach Rejkjavik mit Icelandair, http://www.icelandair.de
Topografische
Karten Islands findet man auf folgender Seite:
http://atlas.lmi.is/kortaskjar/viewer.htm
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