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Das Eis!

Unvergessen das Eis der Gletscherzungen, die sich vor allem an der Ost- und Südostküste dem Strom der Autos entgegenrecken. Das Blau, das Grau, das Weiß, das Schwarz; die rohrschachschen Spiegelbilder der Eisberge in den Seen. Jeden Tag aufs Neue Faszination. Und es gibt nicht nur den Jökulsárlon….
Dem Eis richtig auf die Pelle gerückt sind wir auch. Weil unser Gedächtnis nicht zu gut ist, haben wir uns entschieden, zwei Vulkane mit dem gleichen Namen zu besteigen: Snaefell.
Einmal den vergletscherten Snaefellsjökull, von dem aus Jules Verne seine Reise zum Mittelpunkt der Erde begann: Majestätisch thront er1446m hoch an der Spitze seiner Landzunge im Westen; besonders beeindruckend die von hellgrauem Moos überwucherten Fließmuster der Lava an seiner Südseite. Aus der Entfernung erkennt man noch Reste der Kraterwand - vor rund 10.000 Jahren platzte dem Vulkan das letzte Mal der Kragen.
Der zweite Snaefell befindet sich nordöstlich des Vatnajökull (DER Gletscher Islands, so groß wie Korsika!) auf dem Hochplateau, das auch den neuen, riesigen Kárahnjúkar-Stausee beherbergt. Die Eiskappe dieses gut1800m hohen Berges zählt aus uns unverständlichen Gründen nicht als Gletscher, was aber seiner Schönheit und dem grandiosen Ausblick von seiner Spitze bei Schönwetter keinen Abbruch tut.

Die Menschen!
Island ist jung! Island ist peppig! Island ist offen, spontan und hilfsbereit gegenüber seinen Besuchern. Im Supermarkt fehlen die Kleinpackungen für Singlehaushalte, die hierzulande immer mehr werden. Denn: Island hat und lebt Familie! Wir staunen noch heute über die vielen Kinder, über die Selbstverständlichkeit, mit der Jugendliche sich auch mit Dreijährigen abgeben. Und über den Ideenreichtum und die Spontanität, mit der wir in unseren Anliegen unterstützt wurden. Fragten wir etwas, griff "unser Isländer" sofort zum Telefon, um uns zu helfen. Daraus haben sich einmalige Begegnungen ergeben - siehe "Hilmir Högnarson - ein Leben an der Klippe".

Die Schafe!
Island sehen heißt auch: Schafe sehen. Rund 700.000 davon kleben an den Berghängen, liegen im Windschutz erodierter Grasnarbenkanten, stehen mitten auf der Straße. Man kommt nicht herum, die plüschigen, gehörnten (praktisch als Griffe bei der Schafscheidung!) Geschöpfe zu fotografieren. Wir haben sie darüberhinaus auch gegessen und müssen sagen: Noch nirgendwo hat uns Lamm so gut geschmeckt wie auf Island. Nach dem Braten waren die Steaks genauso groß wie vorher - noch Fragen?
Auch die Wolle gehört zum Schaf. Geerntet wird sie in der kalten Jahreszeit - entweder von den Schlachttieren oder von denen, die winters im Stall stehen. Daraus wird die gute Lopi-Strickwolle gefertigt, und aus der schließlich werden im ganzen Land Island-Pullover gestrickt. Egal ob zwei, zwanzig oder sechzig Jahre, ob Mann oder Frau, man trägt Islandpulli. Bei der Schafscheidung kann man dann berufsspezifische Muster sehen - einfach toll. Ich habe jetzt auch wieder das Stricken angefangen - mit Álafoss Lopi….

Der Wind!
Wir sind uns einig: Island ist der windigste Fleck, zu dem wir bislang gereist sind. Und innerhalb Islands gehört dieses Attribut klar der Westmänner-Insel Heimaey. Wind kann in zehn Minuten aufbrausen, er kann binnen Minuten um 180Grad drehen, genauso schnell wieder abflauen. Und in den Westfjorden lernten wir: Auch wenn in einem Fjord seit drei Tagen der Sturm fegt, kann es "nebenan" komplett windstill sein. Doch dazu mehr in "Islands Westfjorde".